KULTURKOMPLEX HOOGEVEEN

KINDERFREUNDLICH UND KURVENREICH

Januar 22, 2020

In Hoogeveen wird ein neuer Kulturkomplex gebaut, in dem alle kulturellen Einrichtungen der Stadt in einem einzigen Gebäude zusammengefasst werden. Der Komplex soll ein kreatives Zentrum voller Energie werden – ein inklusive Ort, an dem es immer etwas zu tun gibt und an dem die Türen für alle Bewohner und Besucher von Hoogeveen weit offen stehen. An diesem kinderfreundlichen Dritten Ort dreht sich alles um Spiel, Spaß, Bewegung und Entdecken.

Nach einer öffentlichen europaweiten Ausschreibung beauftragte das College of Hoogeveen die Architekten Common Affairs, die Experten für Dritte Orte includi sowie Imd Consulting Engineers, in Zusammenarbeit mit den beteiligten Kulturpartnern einen Entwurf für den neuen Kulturkomplex zu erstellen. Dieser zeichnet sich durch eine Kombination aus Renovierung und Neubau aus, wobei ein Teil des Stadttheaters De Tamboer erhalten bleibt. Die charakteristischen Räumlichkeiten von De Tamboer werden erhalten und mit neuen Akzenten versehen, wodurch ein Gebäude mit einer völlig neuen Identität entsteht.

In diesem Gebäude werden De Tamboer (Theater), Het Podium (ein Musiksaal), die Bibliothek mit der „Verhalenwerf“ (eine Bildungsreihe rund um das kulturelle Erbe der Region), das Kunstzentrum „Scala”, Punt H (ein Touristeninformationszentrum) und der Historische Kring Hoogeveen (Historisches Archiv) gemeinsame kulturelle Aktivitäten anbieten. Stadtrat Erik Giethoorn von der Gemeinde Hoogeveen erklärt: „Gemeinsam wollen wir das Kulturerleben und die kulturelle Entwicklung der Einwohner und Besucher der Region fördern. Der neue Kulturkomplex wird außerdem einen wichtigen Beitrag zu einem attraktiveren Stadtzentrum leisten. Dieser Komplex wertet die Position von Hoogeveen als eine der vier führenden Städte der Provinz Drenthe deutlich auf.“

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Veränderung beginnt mit einer Vision

Im Rahmen der inspirierenden Zielsetzung dieser kommunalen Ausschreibung lag der Schwerpunkt auf der Formulierung einer Vision. „Der wichtigste Aspekt unseres Beitrags ist, dass der neue Kulturkomplex zu einem authentischen Dritten Ort werden wird“, erklärt der Creative Director Aat Vos. „Ein Dritter Ort ist ein öffentlicher Ort, an dem man sich gerne aufhält, neben seinem Zuhause und seiner Arbeit. Ein Ort, der zugänglich, vertraut, sicher und in der Nähe ist. Ein Ort, den man auch gerne alleine besucht. Die gemeinsame Mission aller Beteiligten ist, ein Gebäude zu realisieren, das nicht nur für, sondern auch von den Menschen in Hoogeveen geschaffen wird. Deshalb werden die Bewohner und Nutzer in den Mittelpunkt des Projekts gestellt und sehr eng in den Entwicklungsprozess eingebunden, was ein Grundelement des Konzepts darstellt, das wir bei includi als “Nutzerorientiertes Design” bezeichnen.“ Hoogeveen hat das ehrgeizige Ziel, die kinderfreundlichste Gemeinde der Niederlande zu werden. Die entwickelte Vision beinhaltet unter anderem, den Kulturkomplex zu einem maximal kinderfreundlichen Gebäude zu machen; ein Ort, an dem Spiel, Bewegung, Entdecken und einfach nur Spaß zu haben im Mittelpunkt steht.

Architekten vor Ort

Der erste Workshop, bei dem junge Menschen gebeten wurden, ihr persönliches Wunschgebäude zu entwerfen, hat bereits während der Ausschreibungsphase stattgefunden. Ihre Wünsche werden in den zu entwickelnden Vorentwurf einfließen. Common Affairs und includi werden die Besucher aus Hoogeveen und den umliegenden Dörfern weiter eng in den Entwurfsprozess einbinden, u.a. mit speziellen Kartenspielen, die extra zu diesem Zweck entwickelt wurden. Darüber hinaus wird das Designteam unter dem Motto „Architekten vor Ort“ eine Workshop-Woche in Hoogeveen organisieren. Während des Workshops werden Common Affairs und includi sich mit den spezifischen Bedürfnissen sowie der Kultur und der Identität vor Ort vertraut machen, um diese in den Planungsprozess einzubeziehen.

Die gemeinsame Mission aller Beteiligten ist, ein Gebäude zu realisieren, das nicht nur für, sondern auch von den Menschen in Hoogeveen geschaffen wird. Deshalb werden die Bewohner und Nutzer in den Mittelpunkt des Projekts gestellt und sehr eng in den Entwicklungsprozess eingebunden, was ein Grundelement des Konzepts darstellt, das wir als “Nutzerorientiertes Design” bezeichnen.

Aat Vos Aat Vos Creative Director bei includi

Ein dynamischer öffentlicher Raum

Wie bereits erwähnt, soll der zukünftige Kulturkomplex zu einem integralen Bestandteil der Gemeindekultur werden. Berend Hoffman, Architekt und Partner von Common Affairs, betont: „Zusätzlich zur Beteiligung der Bewohner bei der Ideenentwicklung werden wir darüber hinaus untersuchen, inwieweit wir sie auch an der Bauphase des Projekts teilhaben lassen können, zum Beispiel durch den Beitrag von Materialien oder Objekten, die dem Gebäude eine besondere Note verleihen. Wichtig ist auch, dass sich die Dynamik des Programms in der Gestaltung des Gebäudes widerspiegelt. Die Lebendigkeit im Inneren wird auch auf dem Platz an der Hauptstraße und im Park seitlich des Gebäudes spürbar sein müssen. Auch aus diesem Grund haben wir vorgeschlagen, die beiden Elemente, den Platz und den Park, auf den Dachbereich zu übertragen. Dadurch wird das Dach in einen dynamischen öffentlichen Raum verwandelt, in dem alle Arten von Aktivitäten durchgeführt werden können.“

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Nachhaltig und zukunftsfähig

Flexibilität ist eine Voraussetzung für einen nachhaltigen und zukunftsfähigen Kulturkomplex. Nicht nur kann sich von Tag zu Tag ändern, was im Gebäude vor sich geht. Abgesehen von der Vielfalt im Rahmen der regulären Programmplanung ist es darüber hinaus wichtig, den Kulturkomplex auf eine mögliche fundamentale Funktionalitätsumstellung in der Zukunft vorzubereiten. Zur Nachhaltigkeit gehört damit auch eine durchdachte Materialauswahl: Nämlich Materialien, die anpassungsfähig, demontierbar und wiederverwendbar sind. Wir haben daher Kontakt mit lokalen Recyclingunternehmen aufgenommen, um prüfen zu lassen, welche Gebrauchtmaterialien in der Umgebung verfügbar sind, die womöglich als Ausgangsmaterial für neue Designs verwendet werden können.

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PROJEKTINFORMATIONEN

Der zu entwickelnde Vorentwurf für den Kulturkomplex in Hoogeveen ist eine Co-Kreation von Common Affairs (Architekten), includi (Experten für Dritte Orte, Inneneinrichtung) und IMd (Beratendes Ingenieurbüro).

Auftraggeber: Die Stadt Hoogeveen
Fläche: ca. 14.500 m2
3D-Bilder: Common Affairs